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Aktualisiert: 5. Okt. 2024

In unsere Praxis äußern Eltern mit Kindern mit Beeinträchtigung oft Überforderung, Müdigkeit, Verzweiflung und das Nichtverständnis von Eltern mit gesunden Kindern werden geäußert. Auch in diversen Studien wird dies belegt und es wird ersichtlich, dass die Erziehung von Kindern mit Beeinträchtigungen mit vielen Problemen und Hürden einhergeht und sich oft negativ auf die Gesundheit von Eltern auswirken kann. Eltern äußern Angstzustände, niedriges Selbstbewusstsein und Isolation von FreundInnen, aufgrund des Freizeitmangels und fehlender Zeit für Selbstfürsorge. Es gibt keine Occupational Balance - keinen Ausgleich zwischen Produktivität und Freizeit, da sie sich häufig den ganzen Tag in der Rolle der Pflegekraft befinden und die Kinder von Therapie zu Arzttermin bringen.

Außerdem zeigt sich bei Eltern, von Kindern mit Diagnosen ADHS, ADS, Autismus- spektrumstörungen und Entwicklungsverzögerungen, ein signifikant erhöhtes Stresslevel. Je höher das Stresslevel, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies auf die seelische Gesundheit auswirkt. Wenig Verständnis von anderen Menschen, fehlende Sensibilität, Diskriminierung und unser stressiger Alltag tragen dazu bei. Dazu kommt die Sorge, dass die Versorgung eines Kindes mit Beeinträchtigung für viele Familien eine große finanzielle Belastung darstellt.

In Studien wurden hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen erforscht. Selbsthilfegruppen, die den Austausch mit Eltern ermöglichen, welche sich in derselben Rolle befinden, stellen ein wertvolles Instrument dar. Dabei wurde festgestellt, dass die Atmosphäre und die Umgebung für den Austausch wesentlich dafür sind, dass sich Menschen öffnen und ihre Erfahrungen teilen können. Eltern, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen betreuen, zeigten danach mehr Selbstvertrauen bei der Bewältigung von Herausforderungen und waren daher eher in der Lage, bessere Entscheidungen zur Gesundheitsversorgung zu treffen und dadurch die Lebensqualität ihres Kindes und ihrer Familie positiv zu beeinflussen. Eltern beschrieben zudem, dass sie sich durch die Erfahrungen in den Austauschgruppen bestätigt und wertgeschätzt fühlten, es außerdem von Bedeutung sei, die Rolle „betreuende Eltern“ in den Mittelpunkt zu stellen und nicht alleine die Diagnose des Kindes .

Die SI-Therapie ist eine gut beforschte Interventionsform, welche auf neurowissenschaftlichen Grundlagen aufgebaut ist. A. Jean Ayres, die Begründerin der SI-Therapie, war Ergotherapeutin und Neuropsychologin und widmete ihre Karriere der Forschung. Sie veröffentlichte seit den 1970er Jahren Studien, die die Grundlagen der SI-Therapie bis heute bilden und deren Wirksamkeit belegen. Ihre Theorien und Forschungen werden von der heutigen Forschung immer wieder bestätigt (Lane et al., 2019). E. Söchting erstellte eine systematische Forschungsübersicht von 2007 bis 2013 und pointierte unter anderem folgende Fakten: 13 Studien zeigten bei der Anwendung der SI-Therapie positive Effekte in folgenden Bereichen: Motorik, Praxie, Aktivitäten des täglichen Lebens, sozial-emotionales Verhalten und Verhaltensauffälligkeiten (Söchting, 2014). Eine weitere Studie bestätigte, dass die Anwendung von SI-Therapie in der Ergotherapie zur Verbesserung der motorischen Leistungen führt (Andelin et al., 2021). In der Therapie mit autistischen Kindern werden besonders Erfolge im Bereich der Partizipation aufgezeigt (Schaaf et al., 2018). Eine weitere Studie sagt aus, dass die SI-Therapie nach aktueller neurowissenschaftlicher Forschung positive Auswirkungen auf die Registrierung, Modulation und Motivation dieser KlientInnen hat (Kilroy, 2019). In einem systematischen Review wurde zudem erforscht, dass SI evidenzbasierte Praxis gemäß den CEC-Standards für evidenzbasierte Praxis erfüllt (Cook et al., 2015).

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